01.04.2020

Erstes Medikament gegen Erdnussallergie

Erdnüsse können starke allergische Reaktionen auslösen, die in einem lebensbedrohlichen allergischen Schock enden können. Die Allergie ist meistens nicht kurierbar. In den USA ist nun ein Medikament gegen Erdnussallergie zugelassen worden. 

Eine Erdnussallergie betrifft etwa 1 Million Kinder in den USA, und nur wenige werden aus ihrer Allergie herauswachsen. Das schreibt die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA in einer Medienmitteilung, in der sie die Zulassung eines neuen Medikaments gegen Erdnussallergie für Kinder ankündigt. Das Medikament soll allergische Reaktionen – einschliesslich Anaphylaxie – lindern, die aufgrund versehentlichem Kontakt mit Erdnuss auftreten können. 

Das Medikament ist ein Pulver, das aus Erdnüssen hergestellt ist. Die Behandlung mit dem Medikament ist folglich quasi eine orale Immuntherapie: Die Dosierung des Allergens ist anfangs minimal und wird langsam über längere Zeit gesteigert, was schliesslich zu einer Toleranz führt. Die Initialdosis und die jeweils erste Dosis der nächsten Stufe werden gemäss FDA wegen möglicher allergischer Reaktionen unter Aufsicht von medizinischem Personal verabreicht. Wichtig dabei: Wer das Arzneimittel einnimmt, muss Erdnüsse im Essen weiterhin vermeiden.

Die Wirksamkeit des Medikamentes wurde in einer Studie an 500 Personen mit Erdnussallergie nachgewiesen: Die Ergebnisse zeigten, dass durch die orale Immuntherapie 67 Prozent der Medikamenten-Empfänger im Test eine 600-Milligramm-Dosis Erdnussprotein vertrugen, im Vergleich zu 4 Prozent der Placebo-Empfänger. Dies entspricht etwa zwei Erdnüssen. Somit ist das Risiko für eine schwere allergische Reaktion bei versehentlichem Verzehr von Erdnuss bei Kindern deutlich reduziert. 

 

Quelle: https://www.fda.gov/news-events/press-announcements/fda-approves-first-drug-treatment-peanut-allergy-children

Weitere Neuigkeiten