«Ich bin sehr dankbar.»
Allergien können Betroffene in ihrer Leistungsfähigkeit beeinträchtigen – zum Teil erheblich. Genau hier setzt das von Service Allergie Suisse zertifizierte Programm SAMDhealth an. Dank optimalen Rahmenbedingungen können betroffene Schülerinnen und Schüler ihre Schulzeit möglichst beschwerdefrei verbringen.
Allergien, Asthma, atopische Dermatitis: Seit elf Jahren ist Tomke Lenzen immer wieder Gast in der Hochgebirgsklinik in Davos. Hier, auf rund 1‘600 Metern über Meer, fühlt er sich sofort wohler. Im August 2017 ist Tomke Lenzen vom Siebengebirge in der Nähe von Bonn ins Bündnerland gezogen – als Gymnasiast an der Schweizerischen Alpinen Mittelschule in Davos (SAMD), der ersten Schule mit dem Schweizer Allergie-Gütesiegel.
Herr Lenzen, wie wurden Sie auf die SAMD aufmerksam?
Tomke Lenzen: Weil es mir in Davos einfach besser geht, war für mich klar, dass ich irgendwann hierhin ziehen möchte. Während meines letzten stationären Aufenthalts in der HKG im Sommer 2017 erzählte eine Pflegerin meiner Mutter vom Programm SAMDhealth. Sie war sofort begeistert.
Was halten Sie von dieser Lösung?
Ich bin sehr dankbar, dass es so gekommen ist. Ich wusste vorher nicht, welchen Weg ich nach der Realschule einschlagen soll. Die Krankheit begleitet mich seit vielen Jahren und ich habe oft Wochen und sogar Monate in der Schule gefehlt.
Die SAMD ist mit dem Schweizer Allergie-Gütesiegel ausgezeichnet. War dies ein Auswahlkriterium?
Meine Mutter hat darauf geachtet und sich mit der Thematik auseinandergesetzt. Ausschlaggebend war natürlich auch die Nähe zur Hochgebirgsklinik Davos Wolfgang. Denn hier kenne ich bereits das Ärzte- und Pflegeteam und bin im Notfall bestens aufgehoben. Zurzeit bin ich einmal im Monat für eine einstündige Untersuchung in der Klinik.
Nun leben Sie seit August letzten Jahres in Davos. Wie haben Sie die erste Zeit erlebt?
In meiner alten Schule wurde ich oft gemobbt. Hier in Davos hat man mich von Anfang an gut aufgenommen und schnell integriert. Alle nehmen Rücksicht auf mich. Natürlich vermisse ich meine Familie und meine Freunde sehr. Aber wir sind oft in Kontakt. Und Davos ist unterdessen zu meiner zweiten Heimat geworden.
Inwiefern nimmt man auf Sie Rücksicht?
Eine Lehrperson besprach zum Beispiel mit uns die Thematik Nussallergie, um meine Mitschülerinnen und Mitschülern darüber aufzuklären, dass bereits kleinste Nussspuren für mich gefährlich sein könnten.
Sie reagieren auf verschiedene Nahrungsmittel allergisch. Wie kommt die Internatsküche dem entgegen?
Der Küchenchef bereitet für mich immer ein separates Menü vor, das aber allen zur Auswahl steht. Da ich aufgrund meiner Allergien nicht am Hauswirtschaftskurs teilnehmen kann, darf ich mit dem Küchenchef neue Menüs kreieren. Das macht mir grossen Spass.
Auch die Innenräume erfüllen die Vorschriften der Zertifizierungsstelle Service Allergie Suisse. Was ist besonders?
Ich geniesse das Privileg eines Einzelzimmers ohne Teppich und mit einem Pollengitter am Fenster. Für mehr Gemütlichkeit habe ich einen Bettvorleger aus Fell, damit ich morgens aus dem Bett nicht auf den kühlen Boden steigen muss.
Warum würden Sie anderen Betroffenen die SAMD empfehlen?
Es gibt vermutlich keine andere Schule, die dank ihrer Höhenlage für Allergiebetroffene so ideal ist und deren Leitung und Lehrpersonen über vergleichbare Fachkompetenzen verfügen. Hier nimmt man Rücksicht und man weiss, wie im Notfall zu handeln wäre.
Bildlegende: Tomke Lenzen