Aerobiologie – eine interdisziplinäre Wissenschaft
Die Aerobiologie ist eine interdisziplinäre Wissenschaft, welche die biologischen Partikel in der Luft, ihre Quellen, ihre Ausbreitung und ihre Auswirkungen auf die Menschen und die Umwelt untersucht. Sie hat sehr wichtige Anwendungen in den Themenbereichen Gesundheit (Allergien, Luftqualität in Innenräumen), Landwirtschaft (Pflanzenkrankheiten) und Biosicherheit.
Das Pollenmessnetz von MeteoSchweiz ist ein gutes Beispiel einer Anwendung der Aerobiologie zum Nutzen von Personen mit Allergien, bei welchem Messungen, Datenanalysen, Modellierung und Vorhersagen kombiniert werden.
Die Internationale Gesellschaft für Aerobiologie vereinigt die Spezialisten dieser Fachrichtung und die nationalen Gesellschaften für Aerobiologie. Sie ist aktiv in der Ausbildung, in der Entwicklung der Messnetze, der Qualitätskontrolle, dem Informationsaustausch und der Wissenschaft. Am Internationalen Aerobiologiekongress, der kürzlich in Sydney stattgefunden hat, wurde ein Schweizer, Dr. Bernard Clot, als Präsident dieser Gesellschaft bis 2018 gewählt. Er ist verantwortlich für die biometeorologischen Messnetze bei MeteoSchweiz und ist ehemaliger Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Aerobiologie.
Die Aerobiologie steht wichtigen Herausforderungen gegenüber, wie der Institutionalisierung und der Automatisierung der Messnetze, dem internationalen Datenaustausch und der Anerkennung der durchgeführten Ausbildungen.
Die Schweiz wird häufig als Beispiel genannt, da das Pollenmessnetz bereits 1993 MeteoSchweiz übertragen wurde und die Bevölkerung somit über laufend verbesserte Informationen verfügen kann.
Wir wünschen der Aerobiologie und ihrem neuen Präsidenten viel Erfolg!