Vorsicht, Wespen im Anflug
Was am Zürcher Openair zu beobachten war, hat sich am Eidgenössischen Schwingfest- und Älplerfest vom vergangenen Wochenende bestätigt: Im Moment sind überdurchschnittlich viele Wespen unterwegs. In Burgdorf stand jeder fünfte Patientenkontakt der Sanitätspolizei Bern in direktem Zusammenhang mit Wespenstichen.
Am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest in Burgdorf verzeichnete die Sanitätspolizei Bern insgesamt 1600 Patientenkontakte. 300 standen in direktem Zusammenhang mit Wespenstichen. 10 Betroffene mussten wegen ernstzunehmender allergischer Reaktionen vor Ort «intensiver» behandelt werden, wie Einsatzleiter Daniel Baumberger (Sanitätspolizei Bern) erklärt. In drei Fällen hatten die betroffenen Personen einen schweren anaphylaktischen Schock und wurden nach der Notfallbehandlung auf dem Festgelände zur Nachkontrolle hospitalisiert. An einem Grossanlass gibt es naturgemäss eine «hohe Konzentration» an Nahrungsmitteln, Süssgetränken und Menschen. «Mit so vielen Wespen hatten wir aber nicht gerechnet», bestätigt Daniel Baumberger.
Die derzeitige Wetterlage mit viel Sonnenschein und warmen Temperaturen begünstigt ein hohes
Aufkommen an Wespen. Es hat möglicherweise nicht mehr Wespen als in anderen Jahren, nur konzentriert sich deren Flugphase auf weniger Tage, und das günstige Flugwetter zieht sich bis voraussichtlich Mitte September hinein. Dieser Umstand erklärt sich unter anderem mit dem schlechten Wetter im Frühling und Sommer sowie einer verspäteten Brutzeit.
Personen, die auf einen Wespenstich bereits allergisch reagiert haben, sollten im Moment besonders auf der Hut sein: das Notfallset ständig bei sich tragen, im Gartenrestaurant oder beim Picknick die nötige Vorsicht walten lassen. Generell gilt: Getränke nicht offen stehen lassen und keine ruckartigen Bewegungen machen, wenn eine Wespe im Anflug ist. Informationen zur Wespengiftallergie und zum allergischen Schock (Anaphylaxie).