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Erdnuss-Mus früh mit in den Brei
Mit Garantie lässt sich nicht vermeiden, dass ein Kind eine Allergie entwickelt. Wer jedoch ein paar Dinge beachtet, kann präventiv das Risiko senken. Etwa indem man bereits vor dem ersten Lebensjahr Nahrungsmittel mit hohem Allergiepotenzial zum Essen gibt, wie eine neue Studie beweist.
Seit etwa fünf Jahren wird in internationalen Leitlinien empfohlen, Erdnüsse und andere allergene Lebensmittel Babys bereits im ersten Lebensjahr zum Essen zu geben. Das Ziel: Das Risiko für Allergien zu senken. Zuvor wurde lange Zeit propagiert, diese erst mit ein bis drei Jahren auf den Menüplan zu setzen. Daten aus einer australischen Studie zeigen nun, dass dank dieser neuen Empfehlung heute tatsächlich weniger Kinder auf Erdnüsse allergisch reagieren.
Klare Ergebnisse
Die Forschenden analysierten dabei die Daten von fast 2000 Kindern aus einer Studie von 2018/2019 und verglich sie mit den Daten von über 5000 Kindern aus einer früheren Studie von 2007-2011. Während 2019 insgesamt 89 Prozent der Eltern ihren Kindern im ersten Lebensjahr Erdnüsse zu essen gaben – etwa als Mus in den Obstbrei gemischt – waren es zehn Jahre zuvor nur 28 Prozent. Dieser Unterschied schlug sich schliesslich in der Häufigkeit der auftretenden Erdnussallergien nieder: Diese sank in den letzten Jahren um 16 Prozent. Somit kann die frühzeitige Einführung von allergenen Lebensmitteln tatsächlich präventiv Nahrungsmittelallergien vermindern.
Mehr Tipps
Ab dem fünften Monat kann schrittweise Beikost eingeführt werden – neben dem Stillen. «Je mehr verschiedene Nahrungsmittel ein Kind in den ersten 365 Tagen kennenlernt, desto geringer ist das Risiko, dass Allergien entstehen», bestätigt Sonja Hartmann, Expertin bei aha! Allergiezentrum Schweiz. Und: «Neue Lebensmittel sollten am besten im Abstand von ein paar Tagen angeboten werden, um zu erkennen, ob das Kind etwas nicht verträgt.»
Weitere Informationen zur Allergieprävention.
Quelle: Lux, S. Wer früh Erdnüsse isst, wird seltener allergisch. Allergo J 30, 8 (2021). https://doi.org/10.1007/s15007-021-4834-5